Im politischen System der Bundesrepublik Deutschland kommt den Kommunen eine hohes Maß an Verantwortung in der Ausgestaltung des Gemeinwesens, der Lebensbedingungen und -chancen ihrer Bürgerinnen und Bürger zu. Vor dem Hintergrund sozialökonomischer Wandlungsprozesse werden in den letzten Jahren Konzepte, wie das der „sozialen Stadt«, intensiv diskutiert. Eine der Strategien, welche zu einem integrativen und funktionierenden […]
Traditionsgemäß verabschiedet die KISD – Köln International School of Design der Fachhochschule Köln ihre Absoventinnen und Absolventen mit einer feierlichen Gala und einer umfangreichen Ausstellung der Abschlussarbeiten – den »KISDgraduation weeks«. Dieses dreiwöchige Event markiert nicht nur den Start der Absolventinnen und Absolventen in ein spannendes Berufsleben und dokumentiert die Qualitäten der Designausbildung an der […]
„ …Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer verbreitete am 8. März in der Berliner Zentrale der Heinrich-Böll-Stiftung bei seiner Präsentation der neuesten Ergebnisse des Forschungsprojekts Deutsche Zustände kaum Optimismus: Die Finanzkrise des letzten Jahres hat die sozialen Abstiegsängste in Deutschland noch einmal erheblich verstärkt. Immer mehr sind davon überzeugt, dass wir uns Gerechtigkeit, Solidarität und Fairness für alle […]
Dr. Benjamin Jörissen arbeitet gegenwärtig als akademischer Rat am Lehrstuhl Kulturpädagogik und ästhetische Bildung der Universität Erlangen-Nürnberg. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte ist die Theorie, Geschichte und Phänomänologie der Identität. Sie finden ihn bereits in der Literaturliste zum Identitätsdiskurs mit der Publikation: Schlüsselwerke der Identitätsforschung aufgeführt. Die hier verlinkte Untersuchung (PDF!) aus dem Jahr 2000 ist eine Begriffsgeschichte und […]

Lehrgebiet: Identität und Design (ID) an der Köln International School of Design, Institut der Fakultät für Kulturwissenschaften an der TH Köln vertreten durch Prof. Andreas Wrede

„Ich bin.
Aber ich habe mich nicht.
Darum werden wir erst.“
Ernst Bloch

Individuen, Gruppen, öffentliche sowie private Körperschaften ringen auf vielfältige Art und Weise um Aufmerksamkeit und Anerkennung. Die damit zusammenhängenden politischen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Implikationen sowie deren Widersprüche und Divergenzen haben Identität zu einem Dauerthema, zu einem zentralen Begriff von Krise und Krisenbewältigung gemacht. Zweifellos ist Design tief in diese Prozesse verwickelt. Eine der zentralen Fragestellungen des Lehrgebiets ist es auf welche Art Design Identitäten durch Sprache, Verhaltens- und Kommunikationsweisen, aber auch durch die Gestaltung von Marken, Produkten, Werbung, Musik, Mode usw. formuliert und performiert.

Wissenschaftliche Seminare in diesem Lehrgebiet haben die Re- und Dekonstruktion von sozialen Praktiken, Kommunikationen und Machttransformationen zum Ziel. Hierbei werden besonders die sozio-semiotischen Praktiken Identität stiftender Kommunikation untersucht.
Perspektiven der Analyse sind hierbei:
– die kultur- und sozialwissenschaftlichen Diskurse um Identität und Differenz,
– zeichentheoretische und kommunikationswissenschaftlichen Theorien,
– gestalterische Denk- und Handlungsformen (research through design)

In Projekten werden anwendungsorientierte Arbeitsweisen zu Recherche, Analyse, Konzept, Strategie und Entwurf praktiziert. Gesellschaftsrelevante Forschungsfragen sowie realitätsnahe Herausforderungen werden gemeinsam mit unseren Kooperationspartnerinnen und -partnern im Themenfeld Identität und Design bearbeitet.

Vorlesung zum Lehrgebiet Identität und Design.
Prof. Andreas Wrede, 25.05.2010


English:

Area of Study: Identity and Design (ID) at the Köln International School of Design, Faculty of Cultural Studies of TH Köln.
Supervised by Prof. Andreas Wrede

“I am.
But I don’t have me.
That is why we first become.”
Ernst Bloch

Individuals, groups, public as well as private entities struggle for attention and recognition in a variety of ways. The related political, social, cultural and economic implications as well as their contradictions and divergences have made identity an enduring theme, a central concept of crisis and crisis management. Undoubtedly, design is deeply implicated in these processes. One of the central questions of the field is in which way design formulates and performs identities through language, modes of behavior and communication, but also through the design of brands, products, advertising, music, fashion, and so on.
Scientific seminars in this field aim at the re- and deconstruction of social practices, communications and power transformations. In particular, the socio-semiotic practices of identity-creating communication are examined.
Perspectives of the analysis are
– discourses on identity and difference in the cultural and social science
– sign-theoretical and communication-scientific theories,
– design-related forms of thinking and acting (research through design)

In projects, application-oriented working methods for research, analysis, concept, strategy and design are practiced. Research questions relevant to society as well as challenges close to reality are worked on together with our cooperation partners in the thematic field of identity and design.

Literaturempfehlungen zum Lehrgebiet Identität und Design.

Hierbei handelt es sich um eine erste Sammlung für Studierend der Köln International School of Design, die sich mit den bezugswissenschaftlichen Blickwinkeln auf Identität, vertraut machen wollen.
Die angegebenen Literaturen können bei mir oder in der Bibliothek der TH Köln ausgeliehen werden.
Der einfachen Übersicht halber finden sich die Literaturempfehlungen nach Themen gegliedert:

– Identität im sozial- und kulturwissenschaftlichen Diskurs

– Zeichentheorien/Semiotik/Semiologie

– Kommunikationstheorie

– Bildwissenschaften

– Corporate Identity, Corporate Design und Branding, etc,

Literatur zu Thema Identität im kultur- und sozialwissenschaftlichen Diskurs

Auf den ersten Blick verheißt das Wort Identität Eindeutigkeit, Einzigartigkeit. So versteht man dann auch im  alltäglichen Sprachgebrauch Identität als eine Art Besitzstand, eine „Essenz” die jedem Individuum und jedem Ding „von Natur” aus gegeben sei. Der Philosoph Ludwig Wittgenstein formulierte „Von zwei Dingen zu sagen, sie seien identisch, ist Unsinn und von Einem zu sagen, es sei identisch mit sich selbst, sagt gar nichts!” und tatsächlich stößt der Begriff Identität in der Philosophie an seine ontologische Grenze, führt zu Paradoxien und Aporien. Was aber keineswegs bedeutet, dass dadurch weniger über Identität gesprochen würde, ganz im Gegenteil – Identität ist ein Dauerthema.  Aber was genau versteht man unter personaler, sozialer, kultureller, regionaler, körperschaftlicher oder gar nationaler Identität?

So entpuppt sich der Begriff Identität – der soviel Eindeutigkeit zu versprechen scheint – auf den zweiten Blick als vielgestaltig und äußerst fragwürdig. Es ist nicht zuletzt der kultur- und sozialwissenschaftliche Diskurs, in welchem – seit Mitte des letzten Jahrhunderts bis in unsere heutigen Tage hinein – unterschiedlichste Konzepte und Vorstellungen von Identität kontrovers debattiert werden. In welchem komplexe Selbst- und Fremdverhältnisse des Individuums, des Subjekts oder jene von Gruppen, öffentlichen und privaten Körperschaften oder gar von Nationen und globalen Gebilden immer wider aufs Neue verhandelt werden. Nun gehört es zu den grundsätzlichen Herausforderungen des Lehrgebiets, sowohl traditionelle, wie auch avancierte Vorstellungen von Identität zu verstehen und kritisch zu prüfen, inwiefern daraus alternative Perspektiven und zukünftige Modelle zum Thema Identität und Design entwickelt werden können. Das theoretische Fundament dazu bilden eben jene Aspekte der Identitätsforschung aus Philosophie, Soziologie, Semiotik, Psychologie, Ethno- und Anthropologie, Gender- und Cultural-Studies, Kognitions-, Kommunikations-, Medien-, Sprach- und Bildwissenschaften.

Nachfolgende Literaturempfehlungen sollen einen leichteren Einstieg aber auch erste Einblick in spezifischere Fragestellungen des kultur- und sozialwissenschaftlichen Diskurses bieten. Wie zum Beispiel: Identität als gesellschaftliche Fragestellung der Moderne und Postmoderne (Zygmunt Bauman); Identität zwischen »Pluralisierung und Individualisierung«(Ulrich Beck); Identität als etwas im gesellschaftlichen Prozess »durch soziale Interaktion zu Bildendes« (Herbert Mead); Identität als entwicklungspsychologische Herausforderung (Erik H. Erikson); Identität als Rolle (Erving Goffman); Identität durch Teilnahme an Interaktionsprozessen (Lothar Krappmann); Identität als »Narrationskonzept« (Wolfgang Krauss); Identität als »Passungsarbeit« zwischen Innen- und Außenwelten und als »Patchwork« (Heiner Keupp); Identität als »transitorischer Prozess« (Jürgen Straub); Identität in dynamischen »Figurationen«, als »Wir-Ich-Balance« (Norbert Elias); Identität und Geschlecht (Judith Butler); Identität als »Kampf um Anerkennung« (Axel Honneth) bis hin zur der radikalen Auflösung des Begriffs Identität als »ideologische Zwangsvorstellung« (Michel Foucault), um nur einige prominente Diskurspositionen zu nennen.

Literatur zum Einstieg in den kultur- und sozialwissenschaftlichen Identätsdiskurs:

Abels, Heinz
Identität. Über die Entstehung des Gedankens, dass der Mensch ein Individuum ist, den nicht leicht zu verwirklichenden Anspruch auf Individualität und die Tatsache, dass Identität in Zeiten der Individualisierung von der Hand in den Mund lebt.
Vs Verlag, 2. überarbeitete Auflage. 2010

Jörissen, Benjamin(Hrsg)/Zirfas Jörg (Hrsg)
Schlüsselwerke der Identitätsforschung.
Vs Verlag; 2., überarbeitete Auflage.  2010

Junge, Mattjias.
Individualisierung.
Campus Verlag. 1. Auflage. 2002

Eickelpasch, Rolf/Rademacher, Claudia.
Identität.
Transcript Verlag. 1. Auflage. 2004

Engelmann, Jan (Hrsg)
Die kleinen Unterschiede. Der Cultural Studies Reader.
Campus Verlag. 1. Auflage. 1995

Kaufmann, Jean-Claude.
Die Erfindung des Ich: Eine Theorie der Identität.
Uvk Verlag; 1. Auflage. 2005

Reckwitz, Andreas
Subjekt.
Verlag: Transcript. 2007

Zima, Peter V.
Theorie des Subjekts. Subjektivität und Identität zwischen Modern und Postmoderne.
Verlag: Transcript. Aufl. 2007

Weiterführende Literatur

Abels, Heinz
Interaktion, Identität, Präsentation. Kleine Einführung in eine interpretative Theorien der Soziologie.
Vs Verlag, 5. Auflage. 2010

Abels, Heinz/König, Alexandra
Sozialisation: Soziologische Antworten auf die Frage, wie wir werden, was wir sind, wie gesellschaftliche Ordnung möglich ist und wie Theorien der Gesellschaft und der Identität ineinanderspielen
Vs Verlag, 1. Auflage. 2010

Albert, Mathias/Hurrelmann, Klaus/Quenzel, Gudrun
Shell Jugendtsudie 2010
Verlag: Fischer. 2010
und folgende

Angehrn, Emil
Geschichte und Identität.
Verlag: Walter de Gruyter. 1. Auflage. 1985.

Bauman, Zygmunt
Flüchtige Zeiten. Leben in der Ungewissheit.
Verlag: Hamburger Edition. 1. Aufl. 2008

Bauman, Zygmunt
Flaneure, Spieler und Touristen. Essays zu postmodernen Lebensformen
Verlag: Hamburger Edition. 1. Aufl. 2006

Bauman, Zygmunt
Gemeinschaften: Auf der Suche nach Sicherheiten in
einer bedrohlichen Welt.
Suhrkamp Verlag. Deutsche Erstausgabe. 2009

Bauman, Zygmunt
Moderne und Ambivalenz. Das Ende der Eindeutigkeit.
Verlag: Hamburger Edition. Neuausgabe. 2005

Beck, Ulrich
Weltrisikogesellschaft. Auf der Suche nach verlorenen Sicherheiten.
Suhrkamp Verlag; 1. Auflage: 2008

Berger, Peter L./Luckman, Thomas
Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit: Eine Theorie der Wissensoziologie.
Verlag: Fischer. 23. Auflage. 2009

Beierwaltes, Werner
Identität und Differenz.
Verlag: Klostermann. 2. Auflage. 2011

Bourdieu, Pierre
Die feinen Unterschiede: Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft.
Suhrkamp Verlag; 21. Auflage: 1987

Butler, Judith
Das Unbehagen der Geschlechter.
Suhrkamp Verlag; 15. Auflage: 1991

Butler, Judith
Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts.
Suhrkamp Verlag; 6. Auflage: 1997

Butler, Judith
Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen.
Suhrkamp Verlag; 1. Auflage: 2011

Bröckling, Ulrich
Das Unternehmerische Selbst: Soziologie einer Subjektivierungsform.
Suhrkamp Verlag; 1. Auflage: 2007

Clam, Jean
Was heißt sich an Differenz statt an Identität zu orientieren? Zur De-Ontologisierung von Philosophie und Sozialwissenschaft.
Verlag: Uvk. 1. Auflage. 2002

Dahlmann, Klaus
Eine Geschichte des modernen Subjekts. Michel Foucault und Norbert Elias im Vergleich.
Verlag: Waxmann. 2008

Eberlein, Undine
Einzigartigkeit. Das romantische Individualitätskonzept der Moderne“,
FaM, Campus 2000

Elias, Norbert.
Über den Prozess der Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen
Bd. 1: Wandlungen des Verhaltens in den weltlichen Oberschichten des Abendlandes
Bd. 2: Wandlungen der Gesellschaft. Entwurf zu einer Theorie der Zivilisation.Suhrkamp Verlag; 30. Auflage: 1976

Elias, Norbert.
Die Gesellschaft der Individuen.
Suhrkamp Verlag; 7. Auflage: 1991

Elias, Norbert.
Die höfische Gesellschaft: Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristrokatie
Suhrkamp Verlag; 7. Auflage: 1983

Elias, Norbert/Scotson, John L.
Etablierte und Außenseiter.
Suhrkamp Verlag; 1. Auflage: 1993

Elias, Norbert/Dunning, Eric
Sport und Spannung im Prozesse der Zivilisation.
Suhrkamp Verlag, 2003

Erikson, Erik H.
Identität und Lebenszyklus: Drei Aufsätze.
Suhrkamp Verlag; 24. Auflage: 1973

Foucault, Michel
Die Ordnung der Dinge.
Suhrkamp Verlag. 1. Aufkage. 2010

Foucault, Michel
Überwachen und Strafen: Die Geburt des Gefängnisses.
Suhrkamp Verlag. 12. Aufkage. 1993

Foucault, Michel
Wahnsinn und Gesellschaft. Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft.
Suhrkamp Verlag. 18. Aufkage. 1973

Franck, Georg
Ökonomie der Aufmerksamkeit. Ein Entwurf.
Verlag: Carl Hanser. 9. Auflage. 1998

Früchtl, Josef
Das unverschämte Ich: Eine Heldengeschichte der Moderne.
Suhrkamp Verlag. Originalausgabe. 2004

Goffman, Erving.
Wir alle spielen Theater: Die Selbstdarstellung im Alltag.
Verlag: Piper Taschenbuch; 9. Auflage. 2003

Goffman, Erving.
Stigma: Über die Techniken der Bewältigung beschädigter Identität.
Suhrkamp Verlag; 20. Auflage.  1975

Goffman, Erving.
Interaktionsrituale: Über Verhalten in direkter Kommunikation.
Suhrkamp Verlag; 9. Auflage.  1986

Gugutzer, Robert.
Soziologie des Körpers.
transscript Verlag; 1. Auflage.  2004

Gugutzer, Robert.
Body Turn: Perspektiven der Soziologie des Körpers und des Sports.
transscript Verlag; 1. Auflage.  2006

Halbwachs, Maurice
Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen.
Suhrkamp Verlag; 3. Auflage. 1985.

Hall, Stuart
Ausgewählte Schriften: Ideologie, Kultur, Rassismus.
Argument Verlag; 4. Auflage.  2004

Hall, Stuart
Ausgewählte Schriften: Identität, Ideologie und Repräsentation.
Argument Verlag; 3. Auflage.  2010

Hein-Kircher, Heidi; Hahn, Hans Henning (Hrsg)
Politische Mythen im 19. und 20. Jahrhundert in Mittel- und Osteuropa.
Herder Institutsverlag. 2006.

Hobsbawm, Eric. J.
Nationen und Nationalismus. Mythos und Realität seit 1780.
Campus Verlag; 3. Auflage. 2005

Honneth, Axel
Kampf um Anerkennung: Zur moralischen Grammatik sozialer Konflikte.
Suhrkamp Verlag; 6. Auflage. 1994.

Honneth, Axel
Das Ich im Wir: Studien zur Anerkennungstheorie.
Suhrkamp Verlag; 1. Auflage. 2010.

Keupp, Heiner. u.a.
Identitätskonstruktionen: Das Patchwork der Identitäten in der Spätmoderne.
Verlag: rororo; 4. Auflage. 1999

Höppner, Grit
Alt und schön: Geschlecht und Körperbilder im Kontext neoliberaler Gesellschaften.
Vs Verlag. 1.Auflage. 2011

Krappmann, Lothar.
Soziologische Dimensionen der Identität: Strukturelle Bedingung für die Teilnahme an Interaktionsprozessen.
Verlag: Klett-Cotta;  11. Auflage. 2010

Kraus, Wolfgang
Das erzählte Selbst. Die narrative Konstruktion von Identität in der Spätmoderne.
Verlag: Centaurus. 1996.

Loscheck, Ingrid
Wann ist Mode? Strukturen, Strategien und Innovationen.
Verlag: Reimer. 1. Auflage. 2007.

Marchart, Oliver
Cultural Studies.
Verlag: UTB UVK.  1., Aufl. 2007

Mead, George Herbert
Geist, Identität und Gesellschaft: Aus der Sicht des Sozialbehaviorismus.
Suhrkamp Verlag; 16. Auflage.  1973

Schobert, Alfred/Jäger Siegfried
Mythos Identität. Fiktion mit Folgen.
Unrast Verlag. 1., Aufl. 2004

Sennett, Richard.
Der fexible Mensch: Die Kultur des neuen Kapitalismus.
Bvt Berliner Taschenbuch Verlag. 1., Aufl. 2006

Straub, Jürgen (Hrsg)
Erzählung, Identität und historisches Bewußtsein: Die psychologische Konstruktion von Zeit und Geschichte. Erinnerung, Geschichte, Identität.
Suhrkamp Verlag. Erstausgabe  1998

Twenge, Jean M.
Generation me: Why today’s young americans are more confident, assertive, entitled and more miserable than ever before
Verlag: FreePress. 2007

Quante, Michael
Person.
Verlag: Walter de Gruyter. 1. Auflage. 2007

Villa, Paula-Irene
schön normal: Manipulationen am Körper als Technologien des Selbst
transscript Verlag; 1. Auflage.  2008

zum leichteren Einstieg in die grundsätzliche Fragestellungen der Kultur- und Sozialwissenschaften:

Elias, Norbert
Was ist Soziologie
Verlag: Juventa. 11. Auflage. 2009

Henecka, Hans Peter
Grundkurs Soziologie.
Verlag: UTB. 9. Auflage. 2009

Hillman, Karl Heinz
Wörterbuch der Soziologie.
Verlag: Kröner;
5. Auflage. 2005.

Hörisch, Jochen
Theorie-Apotheke: Eine Handreichung zu den humanwissenschaftlichen Theorien der letzten fünfzig Jahre, einschließlich ihrer Risiken und Nebenwirkungen
Suhrkamp Verlag. 2. Auflage. 2010.

Kaesler, Dirk (Hrsg.)
Klassiker der Soziologie-01. Von Auguste Comte bis Alfred Schütz.
Klassiker der Soziologie-02. Talcott Parsons bis Pierre Bourdieu.
Aktuelle Theorien der Soziologie-03. Von Shmuel Eisenstadt bis zur Postmoderne

Verlag: C.H.Beck. 5. Auflage. 2006

Ruffing, Reiner
Michel Foucault (UTB Profile)
Verlag: UTB-Fink, 2. Auflage. 2010

Treibel, Annette
Die Soziologie von Norbert Elias. Eine Einführung in ihre Geschichte Systematik und Perspektiven.
Vs Verlag; 1. Auflage.  2008

Triebel, Annette
Einführung in die soziologischen Theorien der Gegenwart .
Vs Verlag.  7. überarbeitete Auflage.  2006.

zum leichteren Einstieg in die Methodiken empirischer Sozialforschung:

Przyborski , Aglaja/Wohlrab-Sahr, Monika
Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch.
Oldenbourg Wissenschaftsverlag. 2010.

Literaturempfehlungen zu Zeichentheorien (Semiotik)

In der Semiotik oder auch Semiologie, jenen Wissenschaften, die Entstehung, Ordnung und Gebrauch von Zeichen zum Gegenstand haben, nimmt man an, dass letztlich alles ein Zeichen sein kann. Ganz gleich ob es sich hierbei um einen konkreten Gegenstand, einen Sinneseindruck oder einen Gedanken handelt. Diese Annahme ist plausibel aber in ihrer Konsequenz radikal. Denn sie bedeutet, dass nicht nur jene Dinge Zeichen sind, die zum Zeichenzwecke gemacht zu sein scheinen, wie z.B. Verkehrsschilder, Logos, Markenzeichen sowie vieles Erdenkliche mehr, sondern dass wirklich alles Zeichen sein kann. „Die ganze Welt wäre somit vorstellbar als ein Kosmos von Zeichen.” (Uwe Wirth: Die Welt als Zeichen und Hypothese. Perspektiven des semiotischen Pragmatismus von Charles. S. Peirce.). Oder um es mit Worten Robert Musils (aus der Mann ohne Eigenschaften) zu sagen: „Der wirkliche Zustand des Menschen ist der, wo alles Zeichen ist.”

Zeichen sind nicht immer schon als feststehende Bedeutungsträger einfach so vorhanden, sondern sie sind vielmehr als eine Art von Relation zu verstehen. Zeichen entstehen, wandeln sich und vergehen auch wieder, im Prozess schier unendlicher Interpretationen. So realisiert sich auch dieser kurze Text erst durch Wahrnehmung und Interpretation von geneigten Leserinnen, Lesern. Es geht also um nichts weniger als den Prozess des „… Zustandekommen(s) von Bedeutung”. (Algirdas Julien Greimas)
Obschon moderne Zeichentheorien alle mehr oder weniger das zentrale Element Zeichen zum Gegenstand haben, sind sie in ihren Begrifflichkeiten und Blickwinkeln sehr different. Diese sind gelenkt durch unterschiedliche Denkströmungen und Theoriegebilde und ihre jeweiligen historischen Kontexte, so zum Beispiel durch die Philosophie – insbesondere jene des Pragmatismus vertreten durch Charles Sanders Peirce (Semiotik) oder durch eher linguistisch geschulte Denkströmungen – wie die des Strukturalismus mit seinen prominenten Vertretern Ferdinand de Saussure oder Roland Barthes (Semiologie). (Einen sehr guten Gesamtüberblick bietet Winfried Nöths Handbuch der Semiotik, ein sehr zu empfehlendes Nachschlagewerk). Die Zeichen-, wie auch Kommunikationstheorien reichen tief hinein in das, was wir Kultur und Gesellschaft nennen und sind daher auch nicht frei von Ideologien und „verfeindeten” Lagern. Das macht die Beschäftigung mit diesem Theoriefeld nicht unbedingt leichter aber in jedem Fall aufregender.
Als Designerin und Designer kommt man schlichtweg nicht umhin, sich mit den Theorien zur Genese, Ordnung und dem Gebrauch von Zeichen auseinander zu setzen. Design ist ja an der Erzeugung, der Antizipation des möglichen Gebrauchs von Zeichen und Bedeutung massgeblich beteiligt und selbst der Analyse- und Entwurfsprozess ist möglicherweise nichts anderes als eine Kette von risikoreichen Schlussfolgerungen – Abduktionen. Und letztlich handelt es sich, bei dem was wir Identität nennen, immer auch um komplexe Zeichen- und Kommunikationsprozesse.

Literatur zum Einstieg:

Barthes, Roland
Mythen des Alltags.
Suhrkamp Verlag. 27. Auflage. 1964

Barthes, Roland
Das Reich der Zeichen.
Suhrkamp Verlag. 16. Auflage. 1981

Eco, Umberto
Einführung in die Semiotik.
Verlag: UTB, Stuttgart. 9. unveränderte Auflage. 2002

Eco, Umberto
Zeichen. Einführung in einen Begriff und seine Geschichte.
Suhrkamp Verlag. 15.. Auflage. 1977

Jäger, Ludwig
Ferdinand de Saussure zur Einführung.
Junius Verlag. 1. Auflage. 2007

Keller, Rudi
Zeichentheorie. Zu einer Theorie semiotischen Wisssens.
Verlag: UTB Francke. 1995

Pape, Helmut
Charles Sanders Peirce. Zur Einführung.
Verlag: UTB, Stuttgart. 9. unveränderte Auflage. 2002

Krippendorff, Klaus:
Die semantische Wende.
Eine neue Grundlage für Design. Basel: Birkhäuser, 2012.


weiterführende Literatur

Barthes, Roland
Die Sprache der Mode.
Suhrkamp Verlag. 8. Auflage. 1985

de Saussure, Ferninad
Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft.
Verlag: Gruyter. 3. Auflage. 2001

Peirce, Charles Sanders
Phänomen und Logik der Zeichen
Suhrkamp Verlag. 1. Auflage.  1983

Peirce, Charles Sanders
Semiotische Schriften
Suhrkamp Verlag.2. Auflage.  2000

Keller, Rudi/Kirschbaum Ilja
Bedeutungswandel. Eine Einführung.
Verlag: Gruyter. 1. Auflage. 2003

Schreibmayr, Werner
Niklas Luhmanns Systemtheorie und Charles Sanders Peirce Zeichentheorie. Zur Konstruktion einer Zeichentheorie.
Verlag: Niemeyer. 1. Aufl. 2004

Nöth, Winfried
Handbuch der Semiotik. 
Verlag: Metzler. 2. überarbeitete Auflage.

Posner, Roland/Robering, Klaus/Sebeok, Thomas
Semiotik. Ein Handbuch zu den zeichentheoretischen Grundlagen von Natur und Kultur.
Verlag: Gruyter. 1. Auflage. 2004

Wilk, Nicole M.
Körpercodes. Die vielen Gesichter der Weiblichkeit in der Werbung.
Campus Verlag. 1. Auflage. 2002

Wirth, Uwe
Die Welt als Zeichen und Hypothese. Perspektiven des semiotischen Pragmatismus von Charles Sanders Peirce.
Suhrkamp Verlag. 1. Auflage. 2000.

Jakobson, Roman
Poetik: Ausgewählte Aufsätze 1921–1971
suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 
1979

Zeitschrift für Semiotik
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Stuffenberg Verlag.

DGS e.V.
Deutsche Gesellschaft für Semiotik
http://www.semiotik.eu

Literaturhinweise zur Kommunikationstheorie

Zweifellos entstammt das Wort Kommunikation  der lateinische Sprache. Das Wort „communicare” kann als „gemeinsam machen, zusammenlegen aber auch teilen und mitteilen, sich besprechen” übersetzt werden. Abgeleitet sei es von der Zusammenziehung der Wörter „com” und „munis”. Also „communis“ gleich „gemeinschaftlich” bzw. „allgemein”. Eine sprachwissenschaftlich riskante Herleitung sieht in der Kombination der Begriffe „com” und „moenia” den eigentlichen Ursprung. „moenia“ lässt sich mit „Verschanzung bzw. Festungsmauer” übersetzen. Kommunikation wäre dann so etwas, wie das gemeinsame Hocken hinter einer Festungsmauer. Also etwas das Menschen in jene innerhalb einer Mauer und solche außerhalb jener Mauer teilt. Tatsächlich bezeichenete im Mittelalter die „communication” eine Art Wehrgang, welcher Wehrtürme miteinander verband und der dazu genutzt wurde, allerlei Waffen und Material zu transportieren, welches man zur Verteidigung von der Stadtmauer auf die anstürmenden Feinde herunter werfen konnte.

Gibt man heutzutage das Wort Kommunikation in die Suchmaschine Google ein, fördert diese innerhalb von nur 0.14 Sekunden rund 983.000.000 Ergebnisse zu Tage.
Nun ist es so, dass ist die Anzahl von Festungsmauern seit dem Mittelalter keineswegs derart angestiegen ist, dass ein solches Suchergebnis gerechtfertigt wäre. Es muss also etwas anderes sein, was dazu führt, dass so beständig und inflationär über Kommunikation kommuniziert wird. Möglicherweise haben sich die ehemals tatsächlich vorhandenen Burgmauern neuerdings zu mentalen Be- und Ausgrenzungen in unserem Denken gewandelt und sind dort Stein um Stein angewachsen?

Viele Begriffe, die uns im allgemeinen Sprachgebrauch zunächst eindeutig erscheinen, erweisen sich bei näherer Betrachtung als äußerst ambivalent – so auch der Begriff Kommunikation. Einerseits formulierte der Kommunkationswissenschaftler Paul Watzlawick zu recht „you cannot not communicate” und behauptete damit die nicht mehr zu hintergehende Allgegenwart von Kommunikation und andererseits postulierte der ebenso berühmte Systemtheoretiker Niklas Luhmann, das Kommunikation unwahrscheinlich sei und trifft auch damit einen weiteren zentralen Aspekt, nämlich dass ein Zustandekommen von Kommunikation und ihre Anschlussfähigkeit und letztlich ihr Erfolg an grundlegende Voraussetzungen geknüpft ist.

Nun könnte man all dies einfach im Raum stehen lassen, wäre man als Designerin und Designer nicht beständig damit beschäftigt Kommunikation auf die unterschiedlichsten Weisen zu gestalten, zu ermöglichen oder gar zu vereinfachen. Damit aus diesem ganz praktischen Bemühen nicht nur weitere Mauern des Unverständnisses erwachsen, ist eine Beschäftigung mit der Frage: Was denn Kommunikation und ihre Theorie sei, eine recht sinnvolle und spannende Angelegenheit.

Neben Literaturen wie jene des oben erwähnten Konstruktivisten und Psychologen Paul Watzlawick, welche sich durch ein hohes Maß an Anschaulichkeit und Verständlichkeit auszeichnen – geradezu unterhaltsam sind,  gibt es Theorien, die komplexer sind und die tief in das hineinführen, was wir Gesellschaft nennen. Solche Großtheorien, wie die von Niklas Luhmann oder jene von Jürgen Habermas, sind in ihrem universellen Anspruch weitreichend und keineswegs einfach zu schmökern. Hier empfiehlt es sich für Einsteiger*innen zunächst entsprechende Einführungsliteratur zu konsultieren.

Literatur zum Einstieg:

Berghaus, Margot
Luhmann leicht gemacht. Eine Einführung in die Systemtheorie. 
Verlag: UTB, Stuttgart. 3., überarb. u. erg. Aufl.  2011

Reese-Schäfer, Walter
Jürgen Habermas.
Verlag: Campus. 1. Auflage. 2001

Schützeichel, Rainer.
Soziologische Kommunikationstheorien.
Verlag: UTB. 1. Auflage. 2004

Schulz von Thun, Friedemann.
Miteinander Reden. Störungen und Klärungen. Allgemeine Psychologie der Kommunikation.
Verlag: rororo (1. April 2011)

Üding, Gerd
Grundriss der Rhetorik. Geschichte – Technik – Methode
Verlag: C.H.Beck. 5. Auflage. 2011
ISBN-10: 3406462650

von Foerster,Heinz/von Glasersfeld,Ernst/Hejl,Peter M./Schmidt, Siegfried J./Watzlawick, Paul
Einführung in den Konstruktivismus.
Verlag: Piper. 12. Auflage: 12. 1992.

Watzlawick, Paul/Janet H. Beavin/Jackson, Don
Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien.
Verlag: Huber, 12. unveränderte Auflage. 2011

Weiterführende Literatur:

Baecker, Dirk
Form und Formen der Kommunikation
Suhrkamp Verlag. 2. Auflage.  2007.

Habermas, Jürgen
Theorie des kommunikativen Handelns.
Suhrkamp Verlag. 7. Auflage.  1998

Luhmann, Niklas
Soziale Systeme: Grundriss einer allgemeinen Theorie.
Suhrkamp Verlag. 14. Auflage.  1987

Luhmann, Niklas
Die Gesellschaft der Gesellschaft.
Suhrkamp Verlag. 7. Auflage.  1987

Schreibmayr, Werner
Niklas Luhmanns Systemtheorie und Charles Sanders Peirce Zeichentheorie. Zur Konstruktion einer Zeichentheorie.
Verlag: Niemeyer. 1. Aufl. 2004

Austin, John Langshaw
Zur Theorie der Sprechakte
(engl. Originaltitel: How to do things with Words)

Reclams Universal-Bibliothek
1986

Literaturempfehlungen zu den „Bildwissenschaften”

Das Bild hat immer das letzte Wort. (Jaques Derrida)

Nicht ganz unversehens findet sich das Wort „Bildwissenschaften” in Anführungszeichen gesetzt. Anders als etabliertere Bezugswissenschaften, wie die Soziologie oder die Semiotik – so alt sind diese widerum auch nicht – handelt es sich bei den Bildwissenschaften um ein noch sehr junges Feld wissenschaftlicher Erörterung. Weiterhin deutet auch die übliche Form des Plurals „Bildwissenschaften” darauf hin, dass hier ganz unterschiedliche Disziplinen zueinander gefunden haben, Kunstwissenschaften, Semiotik, Phänomenologie, Medienwissenschaften usw.

Im Zuge der fortschreitenden Medialisierung unserer Lebenswelt, die freilich auf die technologischen Innovationen des letzten Jahrhunderts, wie Fotografie, Film, Telefonie, Fernsehen und Onlinekommunikation usw. zurückzuführen ist, hat die Frage nach dem Bild enorm an Relevanz gewonnen. War es im Anfang des letzten Jahrhunderts die Linguistik, die in der Sprache und ihrer Struktur den Schlüssel zum Verständnis vielfältiger und komplexer Problemstellungen erkannte und dadurch einen Paradigmenwechsel in vielen anderen Wissenschaften – den sogenannten linguistic turn – einleitete, so wird dies heutzutage auch für das Bild behauptet. Man spricht vom iconic turn oder etwas weiter greifender vom visualistic turn.
Ganz ohne Zweifel gewinnen Bilder zunehmend an Bedeutung. Dabei vergisst man leider, dass Bilder immer schon Gegenstand heftiger, mitunter tödlicher Auseinandersetzungen waren. Die Geschichte der Bilder war auch immer die Geschichte ideolatrischen Kults und ikonoklastischer Zerstörungswut.

Worte lügen manchmal – Bilder immer. (Clemens Albrecht).
Erstaunlicherweise ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung und der kompetente Umgang mit dem Medium Bild, bei weitem nicht so fortgeschritten, wie es beim Medium Sprache  – als dem behaupteten Leitmedium unserer Kultur – der Fall ist. Es sind die Kunstgeschichte, die Semiotik und die Kultur- und Medienwissenschaften, die ganz zweifellos in dieses Feld am weitesten vorgedrungen sind.
Hierin beschäftigt man sich unter anderem mit den Fragen:
Was ist ein Bild?
Was ist es, dass Bilder Sinn erzeugen lässt?
Sind Bilder nur »Abbildungen« einer vermeintlichen Realität oder erzeugen sie ihre eigene Wirklichkeit?
Wie werden Bilder generiert und in der Kommunikation gebraucht?
Wie lassen sich Bilder anschauen, lesen respektive verstehen?

All jene, die mindestens eine der oben gestellten Fragen nicht so ohne weiteres beantworten können, finden im nachfolgenden Unterstützung:

Literatur zum Einstieg:

Barthes, Roland
Die helle Kammer.
Suhrkamp Verlag. 1. Auflage. 1989

Belting, Hans
Das echte Bild: Bilderfragen als Glaubensfragen.
Verlag: Beck. 2., Aufl. 2006

Liebert. Wolgang A./Metten Thomas (Hrsg.)
Mit Bildern lügen.
Verlag: Halem. 1. Auflage. 2007.

Scholz, R. Oliver
Bild, Darstellung, Zeichen. Philosophische Theorien bildlicher Darstellung.
Verlag: Vittoriao Klostermann. 2. Auflage. 2004.

Sontag, Susan
Das Leiden der anderen betrachten.
Verlag: Fischer. 3. Auflage. 2005

Weiterführende Literatur:

Belting, Hans
Das unsichtbare Meisterwerk. Die Mythen der modernen Kunst.
Verlag: C.H. Beck. 1., Aufl. 2001

Belting, Hans
Bild-Anthroplogie. Entwürfe für eine Bildwissenschaft.
Verlag: Fink Wilhelm Gmbh. 3. Auflage. 2005

Belting, Hans
Bildfragen: Die Bildwissenschaft im Aufbruch.
Verlag: Fink Wilhelm Gmbh. 1. Auflage. 2007

Böhm, Gottfried (Hrsg)
Was ist ein Bild?
Verlag: Fink (Wilhelm). 4. Auflage. 2006

Böhm, Gottfried (Hrsg)
Wie Bilder Sinn erzeugen. Die Macht des Zeigens.
Verlag: Berlin University Press. 2. Auflage. 2008.

Bredekamp, Horst
Das Technische Bild: Kompendium zu einer Stilgeschichte wissenschaftlicher Bilder.
Oldenbourg Akademieverlag. 2008

Bredekamp, Horst
Theorie des Bildaktes.
Suhrkamp Verlag. 2 Auflage. 2010.

Bredekamp, Horst/und weiteren Hrsg.
wird die Publikationsreihe Bildwelten des Wissens herausgegeben.
Erscheinungsweise zweimal jährlich:

Band 1,1: Bilder in Prozessen (März 2003)

Band 1,2: Oberflächen der Theorie (Oktober 2003)

Band 2,1: Bildtechniken des Ausnahmezustandes (Mai 2004)

Band 2,2: Instrumente des Sehens (November 2004)

Band 3,1: Bildtextile Ordnungen (Juni 2005)

Band 3,2: Digitale Form (Winter 2005)

Band 4,1: Farbstrategien (Sommer 2006)

Band 4,2: Bilder ohne Betrachter (Winter 2006)

Band 5.1: Systemische Räume (Sommer 2007)

Band 5.2: Imagination des Himmels (Winter 2007)

Band 6.1: Ikonographie des Gehirns (Sommer 2008)

Band 6.2: Grenzbilder (Winter 2008)

Band 7.1: Bildendes Sehen (Sommer 2009)

Band 7.2: Mathematische Forme(l)n (Sommer 2010)

Band 8.1: Kontaktbilder (Winter 2010)

Akademie Verlag

Bruhn, Matthias
Das Bild: Theorie– Geschichte – Praxis.
Oldenbourg Akademieverlag. 2008

Büttner, Frank/Gottdang Andrea
Einführung in die Ikonografie. Wege zur Deutung von Bildinhalten.
Verlag: Beck. 2. Auflage: 2., durchgesehene Auflage (16. Oktober 2009)

Hensel, Thomas
Wie aus der Kunstgeschichte eine Bildgeschichte wurde. Aby Warbugs Graphien.
Oldenbourg Akademieverlag. 2011

Panofsky, Erwin
Ikonografie und Ikonologie
Verlag: Dumont Buchverlag. 1. Auflage. 2006

Paul, Gerhard
Bilder des Krieges – Krieg der Bilder. Die Visualisierung des Krieges in der Moderne.
Verlag: Fink. 1. Auflage. 2004.

Probst, Jürgen (Hrsg.)
Ideengeschichte der Bildwissenschaften. Siebzehn Portraits.
Suhrkamp Verlag. Originalausgabe. 2009.

Sachs-Hombach, Klaus
Bildwissenschaften zwischen Reflexion und Anwendung.
Verlag: Halem. 1. Auflage. 2001

Wiesing, Lambert
Artifizielle Präsenz: Studien zur Philosophie des Bildes
Suhrkamp Verlag. 3. Auflage.  2005

Literaturempfehlungen zu den Themen: Corporate Identity, Corporate Design, Branding, etc.:

Corporate Identity, Corporate Design, Corporate Behaviour, Corporate Language, Corporate Heritage, Corporate Imagery, Corporate Culture, Corporate Sound, Corporate Image, Corporate Architecture, Corporate Publishing, Corporate Governance, Corporate Fashion, Corporate Social Resopnsibility, Corporate Branding, … Co-Branding, City Branding, Internal Branding, Leadership Branding, Destination Branding, Nation Branding, Foreign Branding, Sensory Branding, Audio Braning, Sound Branding, Acoustic Branding, Employer Branding, Personel Branding, Site Branding, Hardware Branding, Product Branding, Software Branding, Audio Branding, Self Branding …
Die Dynamik einer hektischen und globalen Ökonomie – an der auch das Design partizipiert – hat zu einer recht hübschen Menge an Plastikwörtern und Affirmationen geführt.
Die Vielzahl von Aspekten und Modellen zur Corporate Identity und die bedeutungsvariable Strapazierung des Begriffs Identität im Jargon so genannter Trendforschung und des Marketings behindern zunehmend die begriffliche Orientierung. Auch wird darin dem Design eine Rolle zugewiesen, die einem erweiterten Verständnis keineswegs entspricht.
Im Lehrgebiet Identität und Design sollen auch jene Positionen, auf denen diese Modelle und ihre Praxis ihrerseits beruhen, identifiziert werden. Dies betrifft nicht nur Modelle zur Unternehmens- und Markenidentitäten, sondern auch jene zur Markenbildung von Städten, Kommunen, Behörden sowie letztlich auch die vielfältigen Identitätskonstruktionen von Individuen und Gruppen. Dabei sei beachtet, dass gerade Corporate Identity, Branding-Konzepte und deren Strategien zuweilen autoritär und normierend sind und gerade dadurch dem zuwiderlaufen, was Identität und Identifikation im besten Fall sein könnten. Ein um diesen Gedanken ergänztes Designverständnis ermöglicht, das zu analysierende Problem unabhängig von der eigenen Realität, die solche Modelle erzeugen, betrachten zu können. Man wird Literatur zu den Themen Corporate Identity und Branding aus dem Feld der Wirtschaftswissenschaften, des Marketing würdigend studieren aber auch kritisch prüfen müssen.

Anholt, Simon
Aufstieg und Fall der Marke USA. Amerikas Image zwischen Absicht und Wahrnehmung.
Redline Wirtschaftsverlag. 1. Auflage. 2005.

Anholt, Simon
Competetive Identity
Verlag: Palgrave Macmillan. 2007

Anholt, Simon
Places: Identity, Image and Reputation.
Verlag: Palgrave Macmillan. 2009

Bachinger, Richard/Brandes, Uta/Erlhoff, Michael (Hrsg.)
Unternehmenskultur und Stammeskultur. Metaphysische Aspekte des Kalküls.
Verlag der Georg Büchner Buchhandlung. 1. Auflage. 1988.

Birkigt, Klaus/Stadler, Marinus/Funck, Klaus
Corporate Identity.
Verlag: Moderne Industrie. 11. überarbeitete Auflage. 2002.

Esch, Franz-Rudolf
Strategie und Technik der Markenführung.
Verlag: Vahlen. 6. Auflage 2010

Florack, Arnd/Scarabis, Martin/Primosch, Ernst
Psychologie der Markenführung.
Verlag: Vahlen. 1. Auflage 2007

Hellmann, Kai-Uwe
Soziologie der Marke.
Suhrkamp Verlag. 2. Auflage. 2003.

Hellmann, Kai-Uwe
Fetische des Konsums. Studien zur Soziologie der Marke.
Vs Verlag. 1. Auflage. 2010.

Linxweiler, Richard
Marken-Design. Marken entwickeln, Markenstrategien erfolgreich umsetzen.
Verlag: Gabler. 2. Auflage. 2004

Mollerup, Per
Marks of Excellence: A History ans Taxonomy of Trademarks
Verlag: Phaidon Press. 1999

Meffert, Heribert
Markenmanagement: Identitätsorientierte Markenführung und praktische Umsetzung. Mit Best-Practice- Fallstudien
Verlag: Gabler. 2. Auflage. 2005

Peters, Thomas J./Waterman Robert H.
Auf der Suche nach Spitzenleistung. (blöde Übersetzung des Titels aber lesenswert)
Redline Wirtschaftsverlag. 1. Auflage. 2004.

Remy, Volker
Die Imagefalle: Identitätsmarketing für Städt und Regionen im Zeichen der soziodemografischen Zeitenwende.
Verlag: Graco. 2006.

Steiner, Paul
Sound Branding. Grundlagen akkustischer Markenführung.
Verlag: Gabler. 1. Auflage. 2009

Steiner, Paul
Sensory Branding. Grundlagen multisensualer Markenführung.
Verlag: Gabler. 1. Auflage. 2011


Beispiele hervorragender Abschlussarbeiten, die im Lehrgebiet Identität und Design.
Studierende der KISD können die vollständigen Arbeiten der u.a. Absolventinnen und Absolventen, im KISDarchiv einsehen.

Carlo Hatke
Intermediate Examination 2021

Kurzdarstellung:
Wir sind umgeben von Fotografien menschenleerer Städte, von Menschen in Ganzkörperschutzanzügen oder von Imfpstoffampullen und erblicken Kurvendiagramme, Karten oder die »bearmte« Visualisierung des SARS-CoV-2-Virus.
Der unsichtbare Erreger und die durch ihn verursachte Pandemie dominieren seit vielen Monaten in nahezu allen Informationsmedien und Lebensbereichen – ihre Bilder sind omnipräsent. Am Anfang dieser Arbeit stand die Beobachtung, dass in dem visuellen Diskurs (Viskurs) der Pandemie sich rasch standardisierende und fortlaufend wiederkehrende Bilder erkennen lassen. 
Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen die Fragen, ob und welche visuellen Stereotype (Visiotype), Topoi und performative Aspekte im Viskurs der Pandemie erkannt werden können, inwiefern diese seine Struktur prägen und in welchem Verhältnis er zur Wirklichkeit steht.
Im Rahmen der Arbeit wurde ein der Berichterstattung im Kontext der Pandemie entnommener Bildkorpus angelegt und strukturiert betrachtet. Zunächst wurde dieser aus der Perspektive der Visiotypie untersucht. Im Viskurs der Pandemie konnten verschiedene Visiotype identifiziert werden, die sich als nuancierbare Konzepte herausstellten.
Folgend wurden die festgestellten Visiotype aus Perspektiven der Performanz respektive Performativität betrachtet. Im Zuge der Untersuchung von sinneinschreibenden und verkörpernden Aspekten wurde das Konzept der visuellen Topoi in Bezug gebracht. Die Bilder der Pandemie erwiesen sich als stark mit Topoi –tradierten Bedeutungsmustern des kollektiven Bildschatzes – aufgeladen.
Der Viskurs der Pandemie stellte sich als komplexes Arrangement moderner Visiotype des Massenmedienzeitalters sowie Topoi heraus. Seine Visiotype konnten als Bildkomplexe in einer engen Verbindung von physischem Bild und innerem Denkbild erkannt werden, die einerseits fortlaufend selbstreferentielle Akte vollziehen und dabei andererseits unterschwellig tradierte kollektive Bilder und Deutungsmuster zitieren. 
Die wirklichkeitskonstituierenden Aspekte der Bilder des Viskurses wurden aus einer operativen sowie pathetischen Perspektive betrachtet. Dabei stellte sich der Viskurs gleichsam als Prägestock wie Dokument der Gegenwart heraus. Seine Grenzen markieren die Dimensionen der menschlichen Wahrnehmung des Erregers sowie des Verlaufs und der Auswirkungen der Pandemie. Im Grunde ist die Pandemie eine Bilderwelt: Der Mensch kann ihre Ursache ausschließlich in höchst abstrahierten Bildern veranschaulichen. Gleichzeitig dominiert die Pandemie die globale (Bild-) Kommunikation, die in der Folge eine schwerst fassbare Menge an Bildern produziert. Die in dieser Arbeit identifizierten Visiotype stellen die Argumentations- und Vermittlungsgrundlage aller Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens mit weitreichenden Folgen in der materiellen Welt dar.
Darüber hinaus wurde deutlich, dass die Bilder der Pandemie fortlaufend zu verketteten visuellen Logikstrukturen verknüpft werden, in denen sie Bilder der Verheißung oder der Bedrohung verkörpern und dass der Viskurs Parallelen zur klassischen narrativen Trias von Opfer, Bösewicht und Held aufweist. Zum Schluss wird eine Generalisierbarkeit der Erkenntnisse thematisiert.

Christian Nufer MA-Final Thesis, 2020

Abstract:
From climate change to social inequality, our political systems are confronted with wicked challenges that cannot be met with traditional ways of linear thinking but have to be met collectively with the focused action of all people. 
In a process dealing with the diversity of the many, which makes differing opinions compatible by finding solutions that ensure a minimum advantage for the majority, everyone should be able to join the discussion about the policies that determine the direction in which society as a plurality should develop.  Policymaking is a complex activity that is difficult to understand at local, but especially at globally interconnected, wicked levels. People tend to be unfamiliar with their government’s technical policy language, institutions, processes, and procedures.  In Germany, because or despite this knowledge gap between citizens and politics, the government claims to foster transparency and participation by publishing all legislative data on a public database called DIP, which stands for Documentation and Information System for Parliamentary Processes. The corresponding platform should, in theory, allow citizens to make sense of the policies guiding and achieving the societies in which they live. Despite being available online, however, legislative data is largely disconnected from the German citizenry. Fragmented in its provision and complex in its form, information is incredibly difficult for individual users to compile, process, and understand. Simply disclosing vast amounts of data does not necessarily lead to more transparency and, by itself, does not facilitate democratic policy discourse. Because the information the government is providing is not consumable in its current form, the German policymaking process is distorted by what people read in tabloids, or misleading headlines, or what people thought they were voting for because they simply just did not have the time to engage in the political discourse.  Far beyond missing the legislative data’s potential to inform and engage citizens, this lack of facilitation directly violates the democratic ideal that political decisions are fueled by informed citizens.  This thesis aims to address the existing challenges of informing and engaging German citizens to participate in policy processes by transforming legislative data published by the German government into comprehensible information. It explores how this data can be utilized to cultivate an informed German public so that voting decisions reflect citizens’ values and priorities more accurately. For this purpose, the information and interaction requirements for facilitating complex legislative processes are defined.  By deconstructing each element of one exemplary policy and its surrounding discourse in public and in parliament, to the smallest usable unit of information, moments of procedural intervention are identified and visualized.  An infrastructure is offered, rooted in the democratic ideal of making differing opinions compatible, allowing citizens to navigate through the individual, modular components of policies and their specific pro and con arguments without being inundated with excessive information.  Emphasizing the deliberative nature of policymaking itself, this approach allows people to agree with some aspects, disagree with others, choose and rank what is important and unimportant to them, and form nuanced opinions on the issue.

Katharina Stahlhofen BA-Final Thesis, 2019

Ausstellung der Arbeit anlässlich der KISDparcours 2019, © Katharina Stahlhofen
Ausstellung der Arbeit anlässlich der KISDparcours 2019, © Katharina Stahlhofen

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Kurzbeschreibung:
Im Mittelpunkt der Arbeit «Objekt; Performanz» stand die Frage, inwiefern der Frau im Repräsentationssystem von Bild und Sprache eine Bildfunktion zukommt, indem sie in einer strukturellen Beziehung zur symbolischen und materiellen Form des «Bildes» selbst erscheint. Anhand von Perspektiven der Kunstgeschichte sowie der Gender Studies wurde zunächst nachvollzogen, inwiefern die Frau u.a. auf Basis ihrer Positionierung als «das Andere» zum prinzipiell männlich gedachten Subjekt eine metaphorische Gleichsetzung mit der Objektrealität des Bildes erfährt. Die Frage nach der Bildfunktion der Frau wurde anschließend durch Perspektiven der Bildphänomenologie weiter vertieft und zugleich durch einen Schwerpunkt auf das Bildmedium Fotografie eingegrenzt. Die theoretische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Bild, Sprache, Körper und Geschlecht mündete schließlich in der Konzeption von zwei Stillvideo-Serien.
Bilder erscheinen statisch, und dennoch begegnen sie uns als Ereignisse. Die Funktion von Bildern beschränkt sich dabei nicht etwa auf die Vermittlung einer vorsprachlichen Erfahrung, eines Gefühls oder einer Atmosphäre, sondern integriert Bilder als konstitutive Elemente von abstrakten Denk- und Erkenntnisvorgängen im Diskurs. Die gewählte hybride Form des Stillvideos veranschaulicht die Position von Bildern zwischen Stillstand und Bewegung, ihre paradoxe Existenz als Dinge, und als Ereignisse. Das Sehen von Bildern wird als Handlung hervorgehoben, die auf Sehgewohnheiten, Ritualen und Konventionen basiert.
Die zunächst wie Fotografien anmutenden Stillvideos offenbaren sich hierbei erst auf den zweiten Blick als Bewegtbilder – etwa durch das Augenblinzeln der abgebildeten Personen, das leichte Heben und Senken der Körper beim Atmen oder die sich im Wind bewegenden Pflanzen und Bäume. Die Aufnahmen beginnen dabei mit einer unkommunikativen Geste der abgebildeten Personen: Ihr Blick ist auf einen Gegenstand außerhalb des Bildausschnitts gerichtet. Doch die Blickbeziehung und Dynamik des Bildgeschehens ändert sich schlagartig in dem Moment, wo die Personen im Bild ihren Blick auf die Kameralinse richten. Der voyeuristische Betrachter fühlt sich im ersten Augenblick wie ertappt, wird er vom Beobachter doch scheinbar zum Beobachteten. Dabei verdeutlicht sich, dass die Blickbeziehung zwischen Bild und Betrachter das Verhältnis eines binären Aktiv-Passiv-Modells sprengt. Es entsteht ein neuer Verhandlungsraum, in dem sich die bestimmenden Strukturen offenlegen lassen, in denen Betrachter und Betrachtungsgegenstand eingebettet sind, und in dem sich jene Strukturen in Bewegung setzen sollen, um ein Verschieben der Objekt- und Subjektpositionen zu ermöglichen. Hierfür entscheidend ist das Aufbrechen der Regeln und Grenzen des Bildmediums Fotografie selbst, um Sehgewohnheiten und geschlechtsspezifische Blickregime zu demaskieren – und das scheinbar unausweichliche Fortbestehen der Einheit von «Frau» und «Bild» infrage zu stellen.

Charlotte Triebus BA-Research Proposal 2014

Kurzbeschreibung:
Lange hielt man den Mythos für unantastbar – er galt als gewachsenes, heiliges Attribut für Objekte „mit Geist”. Dabei zeigt die Analyse von Markenmythen auf, dass es sich beim Mythos (nach Roland Barthes und Joseph Campbell) um ein deformierendes Zeichensystem handelt, das enttarnt und auch bewusst erzeugt werden kann. Für Werbung, Marken- und Unternehmenskommunikation liegt in neu erzeugbaren Mythen ein großes Potential: Die Struktur des Mythos ist gleichzeitig überzeugend und komplexitätsreduzierend, ohne dabei zu explizit zu werden – das macht sie zu einem essentiellen Werkzeug für den Designbereich. Gerade dadurch, dass sich Marken und Identitäten immer mehr aneinander angleichen, scheint es in der Kommunikation ein Bedürfnis zu sein, Stabilität, Langlebigkeit und Tradition eine Form zu geben, die durch Mythencodierungen gegeben zu sein scheint. So ist die mythische Narration nicht nur Teil des unternehmerischen Erscheinungsbilds, sondern wird auch zur Präsentation von Artefakten und dem Auftreten von Vertretern des Unternehmens genutzt. Das übergeordnete Ziel ist dabei, Identifikationsobjekte zu schaffen, die im Hintergrund die Form eines Unternehmens haben, im Vordergrund jedoch Teil eines emotionalen Wesens sind, das einem selbst Emotion entgegen bringen kann.
Um Mythenstrukturen untereinander in eine Vergleichbarkeit zu bringen, wurde in dieser Arbeit neben einer umfangreichen Analyse von mythischen Narrationen im Unternehmenskontext ein Modell entwickelt, das die Einordnung von Mythentheorien im Kontext der Unternehmenskommunikation und ihrer Funktion in dieser für den Rezipienten erleichtern soll. Dieses Modell kann DesignerInnen als Werkzeug dienen, mythische Narrationen zu enttarnen und diese gegebenenfalls selbst anzuwenden.

Julia Währisch Diplomhaupthema 2013
Kurzbeschreibung:
»Die Arbeit beinhaltet eine umfassende analytische Erörterung des Spannungsfeldes zwischen Stadtplanung, bürgerlicher Partizipation und Design und verdeutlicht die Relevanz, die Dringlichkeit aber auch das Potenzial systematischer Gestaltung von partizipativen Stadtplanungsprozessen. Zusätzlich beinhaltet die Arbeit erste Handlungsempfehlungen in Form eines Modells zur strategischen Gestaltung ganzheitlicher partizipativer Planungsprozesse und zur Systematisierung zukünftiger Designprozesse innerhalb solcher partizipativer Stadtplanungsverfahren.Dieses »Modell des Integrativer Stadtplanungsprozesses« erfasst die Komplexität partizipativer Planungsprozesse und veranschaulicht, wie dieses Planungs- und Beteiligungsstrukturen ganzheitlich verstanden und gestaltet werden müssen, um erfolgversprechende Partizipationsformen entwickeln zu können. Darüber hinaus beschreibt das Modell die Systematisierung der Designprozesse, die für die Erarbeitung ganzheitlicher Partizipations- und Interaktionskonzepte entscheidend sind. Die grundsätzlichen städtischen Problemlagen werden ausschließlich durch Design nicht zu lösen sein – jedoch können DesignerInnen mit diesem Modell als Handlungsgrundlage in Kooperation mit den städtischen AkteurInnen Systeme aus Kommunikationsmitteln, Dienstleistungen, Produkten etc. entwickeln, welche die Zugänglichkeit, die Wirksamkeit und die Reproduzierbarkeit von partizipativen Planungsmethoden systematisch erhöhen. …«
Die Arbeit wurde 2013 für den Kölner Designpreis nominiert.

Patrick Keuthen
Diplomhaupthema 2012

Kurzbeschreibung:
»Ich bin dafür nicht zuständig.« Solch eine oder eine ähnliche Aussage hat wohl jeder einmal gehört, der es mit einer Behörde zu tun hatte. Egal ob Finanzamt, Einwohnermeldeamt, Strassenverkehrsamt, Bezirksbehörden oder Stadtverwaltungen – öffentliche Verwaltungen kommunizieren nicht gerade offen und transparent. Komplizierte Formulare, eine schwer verständliche Amtssprache und ein oftmals antiquiertes äußeres Erscheinungsbild, stehen sinnbildlich für die Beziehung zwischen Behörde und ihrer Umwelt. Wie erklärt sich die Diskrepanz zwischen behördlichem Selbstverständnis und öffentlicher Wahrnehmung?
Auf der Grundlage der Theorien von Niklas Luhmann (System) und Max Weber (Idealtypus) wurden in dieser Arbeit Fallbeispiele analysiert, bei denen Bestrebungen zur Verbesserung behördlicher Kommunikation mittels Designmethoden erkennbar waren. Anhand dieser Beispiele wurden unterschiedliche Strategien identifiziert und bewertet und dienten als Grundlage für umfassende Design-Empfehlungen, welche in Form eines Online-Ratgebers konzipiert wurde.

Christian Wonner
Diplomnebenthema 2012

Eine Analyse der sprachlich artikulierten Kernwerte von Unternehmen zeigte, dass Unternehmen oft die gleichen Allgemeinbegriffe und Sterotypen nutzen, um ihre Identität zu beschreiben.

Kurzbeschreibung:
Corporate Identity und die Brand Identity werden als wichtige Werkzeuge zur Kreation eines konsistenten internen und externen Images gesehen. Aktuelle Fallbeispiele zeigen jedoch deren Scheitern durch die Missachtung der Komplexität eines Unternehmens.
Die Identität eines Unternehmens und die eines Menschen besitzen vermeintliche Gemeinsamkeiten. Allerdings wird der Fokus bei der Corporate Identity auf Konsistenz und Einheitlichkeit gelegt, wohingegen ein Mensch sich nicht durch wenige Kernwerte definieren lässt. Der vorherrschende Diskurs in den Humanwissenschaften sieht die Identität vielmehr als den kontinuierlichen Versuch, die einzelnen Persönlichkeitsfacetten miteinander in Einklang zu bringen.
Die exemplarische Analyse von Unternehmenskommunikation brachte hervor, dass es auch hier keine konstante Identität gibt, und sich diese eher als multiples Konstrukt begreifen lässt. Durch diese Arbeit wird des Weiteren aufgezeigt, wie die Mannigfaltigkeit einer Körperschaft als Vorteil bei der Konstruktion der Unternehmensidentität gesehen werden kann.

Christian Ivanis
Diplomnebenthema 2012

Kurzbeschreibung:
Mittelstädte konkurrieren untereinander um Einwohner, Touristen, Fachkräfte und Unternehmen. Mit dem Ziel, in der Wettbewerbslandschaft »sichtbar« zu bleiben, entwerfen Städte strategische Images von sich. Im Rahmen der Arbeit wurden 568 Erscheinungsbilder bundesdeutscher Mittel- und Kleinstädte mit 18.000 bis 50.000 Einwohnern erfasst und kategorisiert. Als Analyse-Material wurden die Online-Präsenzen der Städte herangezogen und gängige Gestaltungselemente wie Stadtwappen, Stadtsignets, Stadtslogan, Beinamen und fotografische Bilder katalogisiert. Die Auswertung hat verdeutlicht, wie sich verschiedene Motive und Themen in den Gestaltungselementen stereotypisch wiederholen. Beim Versuch sich unverwechselbar zu machen, gleichen sich die konstruierten Images der Städte einander an. Die Arbeit thematisiert dieses Paradox am Beispiel der »Kleinen Mittelstadt« und bietet einen umfangreichen Überblick über Konstruktionsformen des Mittleren in der Bundesrepublik Deutschland.

Anna Lipp
Diplomnebenthema 2011

Kurzbeschreibung:
Das »heroische Subjekt« wurde in der Postmoderne bereits mehrmals für tot erklärt. Aber wie man weiß: Totgesagte leben länger. Nach wie vor werden in Kinofilmen immer wider aufs Neue zeitgemäße Variationen mythologischen Heldengeschichten erzählt. In der Arbeit werden, anhand vergleichender Untersuchungen aktueller Filmplakate und historischer Werke der bildenden Kunst, spannungsvolle Verwandtschaften und durchgängige Sujets und Topoi identifiziert, analysiert und kategorisiert – der visuelle Code des Heroischen offengelegt.

Johannes Schott
Diplomnebenthema 2011

Kurzbeschreibung:
In der Arbeit Menschenbilder im Design geht es um eine kritische Betrachtung des »Human centered Design« sowie diesem angehörige Methoden zur Erfassung und Klassifikation von Bedürfnissen potentieller NutzerInnen – im Fachjargon auch »Personas«, »Customer Profile« oder »Customer Journey« genannt. Sobald der Mensch ins Zentrum der Betrachtung gerückt wird, stellt sich schließlich die Frage: was dieser denn genau sei und welchen Umgang sein Sosein und Dasein der Formgebung abverlangt. Um beurteilen zu können, ob die über den Ansatz behauptete Erfassbarkeit des Menschen als Orientierungspunkt im Design überhaupt denkbar ist, galt es folglich, einen Überblick über konstitutive Facetten des Menschseins herauszuarbeiten sowie genannte Methoden auf ihr Bestreben – menschliche Bedürfnisse und Belange möglichst genau abbilden und erfüllen zu können – hin zu prüfen.

Stefanie Weidner
Diplomnebenthema 2011

Kurzbeschreibung:
Unternehmen werden – nicht nur im juristischen Kontext – als Körperschaften bezeichnet. Die Rede von der Körperschaft impliziert, dass es sich einerseits um etwas organisch, natürlich Gewachsenes, dem Menschen ähnlich aber andererseits auch um etwas Künstliches – eben einen geschaffenen Körper – handeln muss.
Körperschaften wird offensichtlich so etwas wie personaler Identität zuerkannt, beziehungsweise jene reklamieren solche Formen der Subjektivierung für sich. Die Ausarbeitungen reflektiert die Bedingungen und Grenzen körperschaftlicher Identitätskonstruktionen vor dem Hintergrund rechts- und sozialgeschichtlicher Problemstellungen. Um letztlich die ethnologisch geschulte Frage aufzuwerfen ob körperschaftliche Identität nicht vielmehr durch Gruppendynamiken und einhergehende Stammesrituale als durch die Annahme eines »fiktiven Subjekts« bestimmt sein könnten?

Alija Bilkis Dürrenberger
Diplomnebenthema 2010

Kurzbeschreibung:
Wie ungewöhnlich darf ein Markenname sein um Aufmerksamkeit zu erzielen und wie gewöhnlich muss ein solcher bleiben um seine Glaubwürdigkeit zu bewahren? Kann ein Duft namens Opium® oder eine Klamottengeschäft namens FCUK® sich in der Branche behaupten? Welche anderen Strategien kann ein Markenname verfolgen, um ein Produkt auf dem Markt zu etablieren? Namensentwicklung sind eine wesentlicher Bestandteil von Gestaltungsprozessen im Feld Identität stiftender Kommunikation. Namen entscheiden über Differenzierung und Identifikation. Dabei können die Bezeichnungen ganz unterschiedliche Beziehungen zu den Produkten besitzen. Diese Beziehungen können inhaltlicher, assoziativer oder klangcharakteristischer Qualität sein. Jede dieser Beziehungen kann wesentliche Merkmale der Marke oder des Produktes hervorheben. …

Pina Dietsche
Diplomnebenthema 2010

Kurzbeschreibung:
In einer immer stärker mediatisierten Gesellschaft, nimmt die Bedeutung der virtuellen Selbstinszenierung stetig zu. Die Selbstrepräsentation im Internet folgt jedoch ihren eigenen Regeln. Auf dem Hintergrund einer globalen Bühne entstehen neue Ideale und Darstellungskonventionen, an denen die Web 2.0-Identitäten gemessen werden. Gibt es immer wiederkehrende Topoi von »Selbstbildern«? Existiert eine Art latentes Bildarchiv für virtuelle SelbstdarstellerInnen? Anhand der Kommunikationsplattform »facebook« habe ich diesen und anderen Fragen unter Rückgriff auf Identitätstheorien und Bildwissenschaften anhand einer Analyse von Profilbildern nachgespürt.

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